„Alle denken, sie sind die Einzigen, denn niemand spricht darüber.“ Dieses Erfahrungswissen einer ehemals von geringer Literalisierung Betroffenen zeigt die Dimension von Tabuisierung, Scham und fehlender Aufklärungsarbeit. Zielgruppen können besser erreicht werden, wenn Anbieterinnen von Unterstützungsangeboten sich fragen, was es eigentlich bedeutet, wenn man in dieser Situation ist.Im ersten Teil der Fortbildung lernen Sie aus dem Alltag gering literalisierter Erwachsener aus der Betroffenen-Perspektive, welchen Barrieren sie sich gegenüber sehen und wo sie konkrete Anknüpfungsmöglichkeiten für Unterstützungsangebote sehen.
Im zweiten Teil stellt sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der AlphaDekade geförderte Projekt Neu Start St. Pauli 360 vor. Sie lernen lebensweltliche Zugänge im Sozialraum kennen, die im Projekt seit 2018 genutzt werden, um gering literalisierte Erwachsene besser zu erreichen und die vorhandenen Angebote sichtbar zu machen. Für die Erarbeitung eines eigenen Praxisbeispiels erhalten Sie Impulse für die Netzwerkarbeit mit relevanten Multiplikatorinnen und Erläuterungen zum Konzept der „informellen Sensibilisierung“. Im zweiten Modul erfolgt der Transfer vom Praxisbeispiel zur konkreten Handlungspraxis der Teilnehmenden und ein Austausch dazu, wie sich ein Grundbildungsnetzwerk im eigenen sozialräumlichen Kontext entwickeln und verankern lässt.
Termine
06.03.2024, 10.00-12.00 Uhr
20.03.2024, 10.00-12.00 Uhr
Referent:innen
Kerstin Goldenstein, Marcel Marius Redder
Format
Online-Workshop