Ist eine rassismus- und antisemitismuskritische Bildung möglich und wenn ja, wie? Dieser Frage hat der EEB Bundesverband am 12. März 2024 einen Studientag in Wuppertal gewidmet. Mehr als 40 Fachkräfte aus der evangelischen Erwachsenenbildung nahmen an der Veranstaltung teil, die der Verband gemeinsam mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Nordrhein und der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung Westfalen-Lippe organisiert hatte.
In seiner Keynote erläuterte Dr. Karim Fereidooni, Professor an der Ruhr-Universität Bochum, dass praktisch jeder Mensch – gleich, welcher Hautfarbe – rassistische Wissensbestände verinnerlicht habe. Nathalie Eleyth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität, wies darauf hin, dass es praktisch keine “rassismusfreien Räume” gebe – eine Aufforderung zur selbstkritischen Reflexion, die auch im anschließenden Workshop zu regen Diskussionen führte.
Handlungsbedarf in Bezug auf Antisemitismus und dessen christliche Wurzeln mahnte Dr. Ulrike Schrader an. Im Gespräch berichtete die Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, wie sich zunehmende antisemitische Tendenzen in Deutschland auch in ihrer Arbeit bemerkbar machten.
Der Studientag fand im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung des EEB Bundesverbands statt. Bereits am Vorabend hatten die Delegierten die Gemarker Kirche besucht, in der vor rund 90 Jahren, am 31. Mai 1934, die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet worden war.