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Gemeinsam für Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit

Der EEB Bundesverband hat die Erklärung “Gemeinsam Hand in Hand” unterzeichnet. Auf der Mitgliederversammlung vom 11.-13. März 2024 in Wuppertal beschlossen die Delegierten einstimmig, die Initiative gegen eine rechte Normalisierung in Deutschland und Europa zu unterstützen.

Als Evangelische Erwachsenenbildung setzen wir uns auf Grundlage unseres christlichen Menschenbilds für Menschenrechte, demokratische Prinzipien und eine tolerante und rechtsstaatliche Gesellschaft ein – gerade in Zeiten, in denen demokratie- und menschenfeindliche Stimmen und Bestrebungen lauter werden.

Aus dem Beschluss der Mitgliederversammlung

Dieser Einsatz müsse, so der Beschluss weiter, auch in der Bildungsarbeit sichtbar werden. Angebote sollten künftig noch mehr als bisher zur Stärkung der demokratischen Gesellschaft beitragen. Eingebracht hatte den Antrag der Vorstand des EEB Bundesverbands.

Auch über diesen Beschluss hinaus war die Mitgliederversammlung durch die Auseinandersetzung mit Extremismus, Rassismus und Antisemitismus geprägt. Bereits am ersten Tag besuchten die Delegierten die Dauerausstellung in der Gemarker Kirche, in der vor rund 90 Jahren die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet worden war. Auf dem sich anschließenden Studientag gab es intensive und teils kontroverse Diskussionen darüber, wie Erwachsenenbildung rassismuskritisch ausgerichtet werden könne.

Im Rahmen eines Festabends würdigten Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die Arbeit der Bildungseinrichtungen und -verbände. Den Abschluss des Programms bildete ein Podiumsgespräch über Zukunftsfragen der Erwachsenenbildung, an dem auch Vertreterinnen der Volkshochschulen und der katholischen Erwachsenenbildung teilnahmen.

Beschluss der Mitgliederversammlung zur Erklärung “Gemeinsam Hand in Hand”

Beschluss der Mitgliederversammlung des EEB Bundesverbands vom 13. März 2024

Wir leben derzeit im Kontext globaler Krisen und tiefgreifender Transformationsprozesse. Auch in Deutschland radikalisieren sich Teile der Gesellschaft und verlassen in ihren Positionen zentrale Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Als Evangelische Erwachsenenbildung setzen wir uns auf Grundlage unseres christlichen Menschenbilds für Menschenrechte, demokratische Prinzipien und eine tolerante und rechtsstaatliche Gesellschaft ein – gerade in Zeiten, in denen demokratie- und menschenfeindliche Stimmen und Bestrebungen lauter werden.

Wir sehen uns in der Verantwortung, sowohl mit unserer Bildungsarbeit als auch als gesellschaftlicher Akteur nach diesen Prinzipien zu handeln.

Daher unterzeichnen wir als EEB Bundesverband  gemeinsam mit vielen anderen Organisationen die Erklärung “Gemeinsam Hand in Hand” (https://gemeinsam-hand-in-hand.org/).

Auch über diese Erklärung hinaus nehmen wir unsere Verantwortung zur Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft wahr. Angebote politischer Bildung und Demokratiebildung sind wichtiger Bestandteil unserer Bildungsprogramme. Wir qualifizieren und begleiten Ehrenamtliche für und bei ihrem gesellschaftlichen Engagement. Angesichts der gesellschaftlichen Lage legen wir in unserer Arbeit zukünftig einen besonderen Fokus auf solche Bildungsangebote, die zur Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft beitragen.

Wortlaut der Erklärung

Hand in Hand – jetzt solidarisch aktiv werden!

Wir rufen dazu auf, der rechten Normalisierung in Deutschland und Europa nicht länger zuzuschauen.

Krisen, Kriege, Katastrophen –  die Welt um uns herum gerät immer mehr ins Wanken. Vieles, worauf wir uns verlassen haben, ist unsicher. In einer sich schnell bewegenden Welt sehen wir, wie sich das politische Klima in Europa bedrohlich verändert. Ängste vor Veränderungen, Verlust und Armut werden absichtlich geschürt, Menschen werden gegeneinander ausgespielt. Die Gräben in der Gesellschaft vertiefen sich.

In Deutschland entwickelt sich die politische Landschaft alarmierend: Rechte und rechtsextreme Ansichten bekommen öffentlichen Rückhalt. Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nehmen zu. Menschen werden etwa aufgrund von Armut, Arbeitslosigkeit oder Obdachlosigkeit herabgesetzt und sozial ausgegrenzt. Gleichzeitig werden zwingende Aufgaben wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu lästigen Zumutungen abgewertet. Respektlosigkeit, Anfeindungen  und das Leugnen von Fakten dominieren Teile der gesellschaftlichen Stimmung. Die Abgrenzung gegenüber Verächtern der Demokratie wie der AfD schwindet. Für Menschenrechte einzustehen, wird in Frage gestellt. Geflüchtete werden massiv entrechtet, sie und Menschen, die sie unterstützen, werden zunehmend kriminalisiert. Unser gesellschaftliches Zusammenleben, die Vielfalt und Fairness:
Ja, unsere Demokratie ist in Gefahr.

Doch wir sind entschlossen, laut und aktiv zu werden: für eine offene, demokratische, plurale und solidarische Gesellschaft, gemeinsam gegen den Rechtsruck in Deutschland und Europa! Schweigen ist keine Option! Wir  müssen sichtbar und hörbar werden. Die Zeit zu handeln ist jetzt, denn bei den Kommunal-, Landtags- und Europawahlen in 2024 geht es um viel!

Jetzt sind wir ALLE gefragt:

Für Solidarität und Respekt, gegen Hass und Hetze
Für Gerechtigkeit und Toleranz, gegen Spaltung
Für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt, für Menschenwürde, gegen Ausgrenzung

Für Selbstbestimmung und Humanität, Menschenrechte für Alle,  gegen  Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit